Für die geplante Abschaltung der Kohlekraftwerke soll es für die Region 157 Millionen Euro Strukturhilfe geben.
Man kann sich dafür bewerben und Konzepte einreichen – heißt es!
Es bedeutet aber nicht, wir bauen ein Stahlwerk und subventionieren das defizitäre Stahlgeschäft der Preussag AG.
BASU fordert die Hälfte der Strukturmillionen für nachhaltige Startups
Die üblichen Industriellen haben schon ein Auge auf das Geld geworfen und fordern die Summe allein für sich ein. Das Geld wäre besser angelegt, wenn es Startups oder nachhaltigen Ideengebern in die Hände gegeben würde.
Nimmt Wilhelmshaven sein Tourismus Konzept ernst, so bieten wir eine Menge Wind und Meer oder museales für den geneigten Gast, der gerne aus Nordrhein Westfalen kommt. Damit der Kulturschock nicht zu groß ist, will man nun ein Stahlwerk mitten ins Biosphärenreservat und Weltnaturerbe Wattenmeer bauen. Der Tourist soll sich halt heimisch fühlen!
Um die Menschen an der Küste zu beruhigen, will man das Stahlwerk mit Wasserstoff betreiben, der bekanntlich mit kaum sichtbarer Flamme verbrennt und zu Wasser wird.
Toll, kein Staub Flugrost und Lärm. Keine Umweltbelastung für die Anwohner, die gerade die Kohlehalden losgeworden sind. Alles klinisch rein? - So wird es leider nicht sein!
Wieder einmal wird das Pferd von hinten aufgezäumt.
Eigentlich sollte man doch erst mal sicherstellen, dass genügend grüner Wasserstoff vorhanden ist und zu welchem Preis. Denn man kann es drehen und wenden wie man will, dem Stahl sieht man nicht an, welche Flamme ihn zum Kochen gebracht hat. Er wird sich am Weltmarkt über den Preis behaupten müssen.
Und wenn der grüne Wasserstoff nicht reicht, und so wird es bis auf absehbare Zeit sein, dann wird man den Wasserstoff herstellen, und zwar aus fossilen Energieträgern. Erdgas z.B. aus der North Stream Leitung, wenn sie fertiggestellt würde … ach nein, da gibt es doch schon Zusagen unter dem Tisch von Kanzlerkandidat Herrn Scholz, bei Vollendung der ungeliebten Pipeline, Fracking Gas aus USA abzunehmen.
Die Umwelt wird jedenfalls erst einmal auf dem Weg in eine saubere Zukunft auf der Strecke bleiben!
Oder brauchen wir das Stahlwerk gar nicht, weil es auch andere sinnvollere Abnehmer für grünen Wasserstoff gibt?!
Kann man die Nordwest Bahn und den ÖPNV, wie von der EU gefordert, nicht auf Wasserstoff umstellen? Was ist mit Heizen mittels Kraft-Wärme-Kopplung? Alternative Schiffsantriebe, um z.B. nach Helgoland zu fahren? Etwas mehr Nachdenken – dafür haben wir auch unsere Fachhochschule – und wir könnten eine Menge Einsatzgebiete identifizieren, um unsere Region zum Thinktank für alternative Energien zu verwandeln, richtig zukunftsweisend und grün.
BASU fordert Paradigmenwechsel
Eine Fortschreibung und damit einen weiteren Ausbau der Schwerindustrie an der Jade darf es nicht geben. Es werden auch keine Arbeitsplätze erhalten, denn die gibt es hier noch gar nicht. Bitterfeld am Jadebusen kann auch den umliegenden Gemeinden und ihrem Tourismusgeschäft nicht ins Konzept passen.
Kein Oberzentrumsgehabe, sondern regionale Partnerschaft stehen für den Zeitenwandel..